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Infektionskrankheiten - Viren, Bakterien und Co.

CORONA - Gefahr für unsere Pferde?

Wenn gelber Schleim aus der Nase tropft und das Thermometer Fieber anzeigt, ist die Reaktion oft gespalten – teils Panikmache, teils Ignoranz. Ist die Krankheit des Pferdes ansteckend, bedarf es klarer Regeln innerhalb der Stall-Gemeinschaft. Aber wie häufig kommen Corona, Herpes und Co. vor? Und welcher Schutz ist sicher?

Im Zuge anwachsender Globalisierung und Reisefreudigkeit spielen Infektionskrankheiten als Auslöser gefährlicher Epidemien eine immer größere Rolle im Leben der Menschen und auch der Pferde. Aktuelles Beispiel ist wohl der momentan weltweit grassierende Corona-Virus.
Zudem begünstigen Boxen- oder Gruppenhaltung in engen Ställen und großen Herden, wenig Auslauf und Frischluft, Turniere, Vermarktung und Stress die Verbreitung von Erregern bei Pferden in hohem Maße. Aus diesem Grunde wird es in letzter Zeit für Menschen und Tiere immer wichtiger, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sich und andere zu schützen.

Nach Ausbruch einer Infektion kann ein Arzt meist nur noch eine symptomatische Behandlung des betroffenen Tieres einleiten, wobei der Ausgang einer solchen Therapie nicht immer vorhersagbar ist. Zudem kann das betroffene Pferd als Infektionsträger weitere Tiere im Bestand anstecken und ist somit eine potentielle Gefahr.

Welche Infekte gibt es? Wie verlaufen die Krankheiten? Was kann man dagegen tun?

Viele Fragen – hoffentlich einige Antworten!

Hier kommt unser kleines Lexikon der häufigsten Pferdeinfekte und was man dagegen tun kann.

Equine Corona Virus (ECoV) – nicht nur bei Menschen

Wie auch bei Hunden, Katzen, Rindern und Schweinen, ist der Corona Virus bei Pferden bereits seit über 20 Jahren bekannt. Zusammenhänge mit dem für Menschen gefährlichen Virus sind momentan jedoch kaum erforscht. Erst jüngste Untersuchungen und ein aktueller Fall in Arizona zeigen bei Pferden auf eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts mit Fieber, Koliken und Durchfällen ohne Beteiligung der Atemwege. Erkrankungen mit dem Equine Corona Virus traten bisher überwiegend in der kalten Jahreszeit von November bis Mai auf. Sie sind laut aktuellen Meldungen des Equine Disease Communication Centers nicht für Menschen ansteckend! An einem Impfstoff gegen ECoV wird gerade gearbeitet. In Japan wird momentan ein Gegenmittel für Kühe getestet und parallel geforscht, ob dieses eventuell auch Pferden helfen kann. Es bleibt abzuwarten, ob das neu entdeckte menschliche Corona-Virus andere Arten infizieren kann.

Zu den klinischen Symptomen der Erkrankung zählen vor allem Appetitlosigkeit, Lethargie und Fieber. Teils treten Durchfälle und milde Koliksymptome auf. Seltener kommt es zu neurologischen Auffälligkeiten wie Muskelzuckungen, Depression oder Festliegen. Die Übertragung erfolgt vor allem über die fäkal-orale Route.

Derzeit gibt es keine wirkliche Therapie bei Infektionen mit dem Equinen Coronavirus.
Die Behandlung ist rein symptomatisch und besteht meist aus einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr und der Vermeidung weiterer Infektionen. Verdächtige Pferde sind sofort unter Quarantäne zu stellen. Aufgrund der massiven Erregerausscheidung mit dem Kot, sind strikte Hygienemaßnahmen einzuhalten. Erkrankte Tiere sind solange zu isolieren, bis im Kot keine Viren mehr nachgewiesen werden können. Die Erregerausscheidung variiert in der Regel zwischen 5 und 21 Tagen nach der Infektion.

INFLUENZA (Perdegrippe)

Bei der Pferdeinfluenza (Pferdegrippe) handelt es sich um eine äußerst ansteckende Virusinfektion, die in den Atmungsorganen lokalisiert ist. Sie wird meist durch Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt von Tier zu Tier übertragen, kann aber auch indirekt über kontaminiertes Wasser, Futter oder Ausrüstung verbreitet werden. Alle Gegenstände, die von mehreren Pferden gemeinsam benutz werden, können Überträger sein. Dazu gehören z.B. auch Tränken, Heuraufen, Futterschüsseln, Mistgabeln, Besen, Schaufeln, Rechen, Spielzeug, Halfter, Kleidung, Helme, Stricke, Decken, Putzzeug,……………….
Die große Problematik der Pferdegrippe besteht in ihrer rasanten Ausbreitung über den gesamten Pferdebestand, wobei in kurzer Zeit alle Tiere eines Stalls erkranken können.

Typische Anzeichen, wie hohes Fieber, Nasen- und Augenausfluss, trockener Husten, Atemnot, Schwäche und Appetitlosigkeit, entwickeln sich nach einer kurzen Inkubationszeit von nur ein bis zwei Tagen. Sofortige Quarantäne und Ruhigstellen des Pferdes sind die Gegenmaßnahmen, die als erstes zu ergreifen sind. Zudem muss eine entsprechende tierärztliche Behandlung (meist mit Fiebersenkern und Antibiotika) eingeleitet werden, um chronischen Schäden wie Lungen- oder Herzmuskelentzündung entgegenzuwirken.

Vorbeugend und sicher schützen kann man sein Pferd nur durch eine jährliche Impfung!
Obwohl ein Influenzaschutz über ein Jahr besteht, ist auf Veranstaltungen der FN sogar ein halbjährliches Impfintervall vorgeschrieben.

Tetanus (Wundstarrkrampf) – Wundinfektion mit fatalen Folgen

Die Tetanuserkrankung wird von einem sporenbildenden Bakterium hervorgerufen. Die Bakterien siedeln sich im Darm an und werden mit dem Kot ausgeschieden. Im Boden liegen sie als Sporen vor und können dort Jahre überdauern. Die Erreger gelangen über äußere, oftmals unscheinbare Verletzungen in den Körper, wandeln sich dort zu aktiven, beweglichen und vermehrungsfähigen Bakterien und bilden ein hochkonzentriertes Nervengift. Dieses überschwemmt den Körper durch die Blut- und Lymphbahnen, bleibt an den Nervenzellen haften und führt zu Muskelkrämpfen, kolikartigen Symptomen, Steifigkeit oder Lähmungen. Im schlimmsten Falle stirbt das Pferd nach einer Lähmung der Schluck- und Atemmuskulatur.

Zwar gibt es ein Gegengift und Medikamente zur Muskelentspannung, um den Krankheitsverlauf zu erleichtern, aber je mehr Nervengift sich im Nervengewebe festsetzt, desto geringer sind die Heilungschancen.
Da Pferde für Tetanus sehr empfänglich sind und der Verlauf meist tödlich endet, sollten ALLE Pferde gegen Tetanus geimpft werden. Nach erfolgter Grundimmunisierung besteht ein zweijähriger Schutz.

Equines Herpes (EHV) - fast alle Pferde tragen den Virus

Equine Herpesviren gehören zusammen mit den Influenzaviren zu den am häufigsten vorkommenden  Erregern. Sie verursachen Atemwegserkrankungen, zentralnervöse Störungen (Lähmung, Festliegen, Tod) oder Virusaborte und sind nicht auf Menschen oder Hunde übertragbar.
Die bedeutendsten Vertreter dieser bösartigen Erreger sind die Equinen Herpesviren 1 und 4 von insgesamt 5 Typen. Diese beiden Arten befallen den Atmungs- als auch den Geschlechtsapparat sowie das Zentralnervensystem. Alle Typen verursachen unterschiedliche Erscheinungsbilder.

Typ 1

Typ 2

Typ 3

Typ 4

Typ 5

Das Herpesvirus Typ 1 kann bei Pferden folgende Symptome auslösen:
• Aborte (Fehlgeburt)
• Atemwegsprobleme
• hohes Fieber
• wässriger Nasen- und Augenausfluss
• geschwollene Lymphknoten
• Fressunlust Lethargie
• Erkrankung des Nervensystems, Schädigung des Rückenmarks
• Bewegungs- und/oder Koordinationsstörungen, Lähmungen, Festliegen, Probleme beim Absetzen von Kot und Harn

Der Herpesvirus Typ 2 ist vor allem bei Augenentzündungen beteiligt.

Der Herpesvirus Typ 3 verursacht juckenden Bläschenausschlag an Genitalien.

Das Herpesvirus Typ 4 kann ebenfalls Atemwegsprobleme verursachen, der Verlauf bleibt aber meist milder als bei Typ 1.

Das wohl bisher unterschätzte Herpesvirus Typ 5 wurde lange Jahre nur mit Horn- und Bindehautentzündungen in Verbindung gebracht. Neuste Studien zeigen, es kommt zu einer übermäßigen Vermehrung des Bindegewebes in der Lunge. Dadurch kommt es beim Pferd zu Problemen mit der Atmung, Husten und Fieberschüben.

Jedes Pferd ist gefährdet, denn die Übertragung der hoch ansteckenden Herpesviren erfolgt durch direkten Kontakt und Tröpfcheninfektionen, aber auch indirekt über Gegenstände wie Hände, Kleidung oder Putzzeug! Alles was gemeinsam benutzt wird, kann infektiös sein . Auch bei Herpes hat Stallhygiene oberste Priorität!
Die meisten Pferde, die das Herpesvirus in sich tragen, zeigen keine Anzeichen einer Erkrankung, scheiden das Virus aber lebenslang aus und infizieren so unbemerkt andere Pferde. Ähnlich wie beim Menschen bleibt ein einmal infiziertes Pferd zeitlebens Virusträger. Nach einer Erstinfektion ensteht meist ein instabiles Gleichgewicht zwischen Virus und Immunabwehr des infizierten Pferdes. Durch Stress oder Schwächung des Immunsystems wird dieses Gleichgewicht gestört, die Herpesviren werden aktiviert. Diese können sich nun massenhaft vermehren, das Pferd erkrankt und scheidet wiederum Viren mit allen Sekreten der Atemwege aus. So verbreitet sich das Herpesvirus schnell im ganzen Pferdebestand.

Falles es zu einem Ausbruch von Herpes kommt, ist lediglich eine symptomatische Behandlung möglich. Gegen das Virus selbst gibt es kein Mittel!

Die wichtigste Maßnahme gegen die Verbreitung des Virus ist die Impfung, immer im Abstand von 6 Monaten.
Durch die Impfung kann leider kein vollkommener Schutz erreicht werden, aber die Ausscheidung der Erreger wird deutlich reduziert. Aus diesem Grund wird von Experten angeraten, immer den gesamten Bestand eines Pferdestalls zu impfen, da ansonsten einzelne Pferde weiterhin Träger und Ausscheider des Virus sein können.

Außerdem ist es wichtig, Pferde bei optimaler Gesundheit zu halten, um dem Herpesvirus nicht die Chance zum Ausbruch zu geben. Dazu gehört, dass die Pferde regelmäßig entwurmt werden und eine angemessene, ausgewogene Fütterung und Pflege erhalten!

Tollwut – Qualvoller Tod nach 4 bis 5 Tagen
Meldepflichtig

Tollwuterreger gibt es mit Ausnahme von einigen isolierten Gegenden wie Großbritannien, Australien, Schweden und Norwegen fast überall auf der Welt. Durch Impfaktionen ist die Krankheit zwar weitgehend zurückgegangen, tritt aber immer wieder auf und ist noch lange nicht ausgerottet. Die Erreger werden meist durch den Speichel nach einem Biss von infizierten Tieren übertragen und vermehren sich schnell über das zentrale Nervensystem im ganzen Körper.

Symptome beim Pferd zeigen sich vor allem durch Nervenausfälle. Erkrankte Tiere verlieren nach und nach die Kontrolle über ihre Muskulatur, taumeln oder schwanken. Viele sind gereizt oder sogar aggressiv, knabbern an Holz oder schlagen in rasender Wut gegen Wände und Türen. Es gibt auch eine stille Form der Tollwut. Hier werden die Tiere scheu und teilnahmslos, verletzen sich, lahmen und trinken nicht mehr. Zuletzt legen sich Pferde mit Tollwut in der Regel fest, fallen ins Koma und verenden meist qualvoll nach 4-5 Tagen, sofern das Veterinäramt nicht schon vorher, die sofortige Tötung anordnet.

Auch für Menschen stellt die Tollwut eine lebensgefährliche Erkrankung dar, denn sie nimmt fast immer einen tödlichen Verlauf.

Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr ist eine Therapie bei Tieren verboten!
Mit einer Impfung kann man jedoch vorbeugen.

Druse – Alles andere als „nur“ ein Husten

Druse ist eine akute, fieberhafte Infektionskrankheit. Bakterien verursachen eitrige Entzündungen der oberen Luftwege, Schwellungen der Lymphknoten und sogar Abszessbildungen. Dabei treten Mattigkeit, Fieber, Husten, Appetitlosigkeit und zunächst wässriger, dann eitriger Nasenausfluss auf. Die Pferde haben Schmerzen, die Atmung ist eingeschränkt, Atemnot droht.
Junge Pferde oder Senioren gehören zu den Risikopatienten, ihr Immunsystem ist oft eingeschränkt.
Übertragen wird der Erreger durch Insekten, gemeinsam benutztes Futter- und Tränkegeschirr sowie durch Tröpfcheninfektion und direktem Kontakt. Die Bakterien sind witterungsbeständig und sogar auf harten Oberflächen äußerst langlebig.

Da sich die Erreger der Druse ähnlich dem Influenza-Virus schnell und ständig verändern, gibt es zwar einen Impfstoff, der aber nicht zu 100% wirksam ist und nur als Notfallmaßnahme bei infektionsgefährdeten Pferden dient.
Prophylaktische Maßnahme: Verhinderung der Einschleppung von Bakterien in den Pferdebestand, penible Weide – und Stallhygiene, Immunsystem der Pferde stärken.

Ein gesunder und sauberer Stall verringert das Ansteckungsrisiko!

WEST-NIL-VIRUS-ERKRANKUNG
Meldepflichtig

Das aus Afrika stammende West-Nil-Virus (WNV) wird durch den Stich der Culex-Mücke auf unsere heimischen Säugetiere übertragen. Pferde und Menschen sind besonders betroffen, jedoch wird das Virus nicht weiter übertragen. Das Virus wandert über den Blutstrom in Gehirn und Rückenmark ein, ruft dort Entzündungen hervor, die schwere und potenziell tödliche neurologische Symptome verursachen können. Viele Pferde sterben am Virus und selbst nach einer Genesung können phasenweise Ausfallerscheinungen auftreten, die nicht heilbar sind.

Diese Symptome können innerhalb von 3-15 Tagen nach Infektion auftreten:
• Fieber und grippeähnliche Symptome
• Appetitverlust
• Depression oder Lethargie
• Unfähigkeit zu schlucken
• Sehstörungen
• Kopfpressen oder Kopfschiefhaltung
• Stolpern oder Trippeln
• Muskelschwäche oder Muskelzucken
• Zielloses Umherwandern
• Teilweise Lähmungen
• Schwierigkeiten beim Aufstehen, Festliegen
• Krämpfe
• Koma

Eine Therapie gegen das West-Nil-Fieber gibt es nicht.
Die Impfung und eine effektive Bekämpfung von Stechmücken mit Insektiziden, Fliegendecken, Fliegenmützen, etc., sind die besten Möglichkeiten, unsere Pferde effektiv zu schützen.

EQUINE VIRUS ARTERITIS (EAV)
EQUINE INFEKTIÖSE ARTERITIS, PFERDESTAUPE, ROTLAUFSEUCHE, PINK EYE
Meldepflichtig

Der unter vielen Namen bekannte Erreger der equinen viralen Arteritis (EVA) ist ein hochaggressiver Virus, der durch direkten Kontakt über die Luft oder Atemwegssekrete übertragen wird. Auch eine Verbreitung über Tränenflüssigkeit, Blut, Urin, Samen und Kot ist möglich.
Die durch das Virus ausgelöste Erkrankung zeigt sich mit grippeähnlichen Symptomen, führt aber auch zu Aborten oder zur Geburt lebensschwacher Fohlen.

Folgende Symptome können hierbei auftreten:
• Fieber
• Appetitverlust
• Depression oder Lethargie
• Grippeähnliche Symptome
• Bindehaut-Entzündung mit Augenausfluss
• Schwellungen an Gliedmaßen, Skrotum oder Gesäuge
• Hautrötungen, Ausschlag, Ödeme
• Trächtige Stuten: Aborte
• Fohlen bis zu drei Monaten: Atemwegsprobleme (Pneumonie) und/oder Verdauungsstörungen
• Hengste: Vorübergehende Subfertilität

Die Equine Arteritis verläuft häufig mild oder ohne Symptome. Der Schutz über eine Impfung ist jedoch möglich.

Equine Infektiöse Anämie (EIA), Ansteckende Blutarmut der Einhufer
Meldepflichtig

Das Virus der EIA tritt weltweit auf, insbesondere aber in Asien, Südamerika und Osteuropa (Rumänien). Es befällt Einhufer (Pferde, Ponys, Esel), ist für andere Tierarten und Menschen aber nicht infektiös. Nach Ansteckung vermehren sich die EIA-Viren schnell, das körpereigene Abwehrsystem reagiert, versucht die Viren auszulöschen, löst dabei aber auch die eigenen Blutzellen auf.
Für die Übertragung ist v. a. Blut entscheidend. So erfolgt die Ansteckung hauptsächlich über blutsaugende Insekten wie Bremsen über kurze Distanzen. Infizierte Einhufer können das Virus über Körpersekrete wie Speichel, Milch und Sperma weitergeben (indirekt auch über Putzzeug, Näpfe, Tränken, Raufen,….).

Symptome:
• Hohes Fieber
• Apathie, Schwäche, Ataxie
• Blasse oder gelbe Schleimhäute
• Punktförmige Blutungen auf den Schleimhäuten, Lidbindehäuten und auf der Zungenunterseite
• Herzrasen und Arrhythmie
• Leistungsabfall
• Anämie
• Ödembildung an Unterbauch / Extremitäten

Einmal mit dem EIA-Virus infizierte Tiere bleiben ihr Leben lang Virusträger und stellen eine ständige Ansteckungsgefahr für andere Einhufer dar, deshalb müssen positiv getestete Tiere in Deutschland sofort eingeschläfert werden!

Die EIA ist nicht heilbar, eine Impfung gibt es nicht!

Jeder Pferdebesitzer sollte versuchen, das Risiko zu minimieren:
• Einhufer vor Zukauf bzw. vor einem Stallwechsel auf EIA untersuchen lassen
• Ställe sauber halten ggf. Insektenfallen aufstellen
• Gemeinsamen Gebrauch von Ausrüstung wie Sattelzeug, Trensen und Putzzeug vermeiden oder Zubehör nach dem Gebrauch reinigen und desinfizieren
• Weidegänge auf Zeiten mit geringerer Flugaktivität übertragender Insekten verlegen
• Weiden und Paddocks möglichst trocken halten
• Tiere mit Repellentien behandeln und mit Fliegendecken schützen

Bornasche Krankheit (BORNA)
Meldepflichtig seit März 2020

Die oft tödlich verlaufende Borna-Krankheit ist eine ansteckende Gehirn- und Rückenmarksentzündung, die vor allem Pferde und Schafe befällt und durch das Virus der Bornaschen Krankheit (BoDV) verursacht wird. Das Virus ist auch auf den Menschen übertragbar und vermehrt sich hauptsächlich in Spitzmäusen.
In Deutschland kommt die Bornasche Krankheit beim Pferd in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern häufiger vor. Es gibt viele Pferde, die Kontakt zum Borna-Virus hatten, Antikörper ausgebildet haben und gesund sind. Das Virus wird über die Luft oder direkten Kontakt übertragen, die Tiere haben das Virus in ihrem Speichel, Nasen- und Augensekreten, aber auch in Exkreten wie Urin oder Schweiß.
Die Pferde stecken sich durch den direkten Kontakt mit erkrankten Tieren an oder sie atmen das Virus ein. Es ist auffällig, dass sich besonders viele Tiere in den Monaten von April bis Juni mit der Bornaschen Krankheit anstecken. Nachdem sich die Pferde infiziert haben, kann einige Zeit vergehen, bis die Krankheit ausbricht (Inkubationszeit). In den meisten Fällen schlummert der Krankheitserreger ein Leben lang im Gehirn und löst keine oder nur geringe Symptome aus. Doch auch diese Pferde können eines Tages einen Infektionsschub bekommen und dann das Virus weitergeben.

Symptome der Bornaschen Krankheit:
• Apathie, ungewöhnliches Verhalten des Pferdes
• Temperaturerhöhung
• Kaubeschwerden und Futterverweigerung („Leerkauen“)
• Leichter Durchfall
• Schläfrigkeit: Das Pferd reagiert nicht mehr auf Ansprache
• Die Pferde sind sehr schreckhaft, regen sich plötzlich auf
• Bestimmte Hautareale des Pferdes sind überempfindlich
• Neurologische Störungen: Koordinations- und Orientierungsprobleme
(Beine brechen ein, steifer Gang, Kopf schief oder tief, Manege- und Kreisbewegungen)
• Die Zunge und die Augennerven des Pferdes können gelähmt sein
• Die Pferde reagieren sehr stark auf Umweltreize wie Licht und Lärm
• Kolik-Symptome: Verstopfung, Durchfall, übelriechender Kot, oft auftretende Koliken, schlecht therapierbar
• Gangunreinheiten
• Chronische Lahmheiten
• Kopfschütteln („Headshaking“)
• Schluckbeschwerden

Der Nachweis des Borna-Virus erfolgt über einen Antikörpernachweis. Leider ist eine Therapie der Bornaschen Krankheit nur eingeschränkt möglich, betroffene Tiere müssen aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr in der Regel getötet werden. Der zuletzt zugelassene Impfstoff gegen den Borna-Virus wurde verboten, sodass heute weder Prophylaxe noch Prävention möglich sind.

Eine Heilung oder einen Impfstoff gegen Borna gibt es nicht. Keine Mäuse, aktive Weide- und Stallhygiene, das sind die einzige Vorsichtsmaßnahmen, die wir ergreifen können.

Hier kommt unser kleiner Impfplan:

Ein gesunder und sauberer Stall, keine Mäuse und aktive Stallhygiene tragen zu einem guten Immunsystem der Pferde bei.
Ein gesundes Immunsystem in Kombination mit den wichtigsten Impfungen ist die beste Vorsorge für unsere Lieblinge!
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